Startseite41 Jahre Kampfkunst im Erzgebirge seit 1983

Kanji Titel

独逸白鶴手拳法古武術協会

doitsu hakucho te kenpo kobujutsu kyokai – G.H.T.K.A.

Tradition

(Un)traditionelles Karate

Anlaß

Anlaß zu dem folgenden Artikel sind die permanent wiederkehrende Frage "Ist das traditionelle Karate?" (in vielfältiger Form ähnlich formuliert) und die Aussage "Wir betreiben traditionelle/s Kampfkunst/Karate." (meist in Vereinswerbe- oder -informationsbroschüren bzw. als Aussage von dortigen Lehrern)

Begriff

"tradere"zu deutsch "übergeben, überliefern, erzählen".

Was versteht man darunter?

Offenbar ist die Vorstellung weit verbreitet, daß das Tragen von weißen Schlafanzügen mit bunten Gürteln, das Befolgen von Kommandos, während man in Reih' und Glied, mit zweifelhaften Techniken, von einer Ecke des Raumes in die andere stolziert, die Grundvoraussetzung "Tradition" ist.

Nun ja, es gibt seit dem 2. Weltkrieg so gut wie kein echtes traditionelles Karate mehr.

Karate fand bis dahin zu 90% im Privaten statt, meist nach Sonnenuntergang. Der Lehrer hatte nicht mehr als eine Handvoll Schüler, die nicht unbedingt zur selben Zeit übten und sich deshalb manchmal gar nicht kannten. Oft war der Schüler mit dem Lehrer verwandt und nicht jedem Schüler wurde dasselbe beigebracht. Das Training lief größtenteils im Stillen ab, also ohne unnötiges Sprechen. Die Schüler hatten selbständig Prinzipien zu üben aus denen ein oder mehrere Formen entstanden bzw. übten sie eine vorgegebene Form aus denen sie die Prinzipien ableiteten. Es gab keine Prüfungen und man blieb bei seinem Lehrer bis dieser starb oder die Erlaubnis erteilte, unterrichten zu dürfen.

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